Seit zwei Jahrzehnten heißt es in Helmut Rachingers ausgezeichneter Küche: wenn Fisch, dann ausschließlich heimisch. Der wird dann verfeinert mit Kräutern, Ölen und eben jener Kreativität, für die der Mühltalhof über die Grenzen hinaus bekannt ist.
Was früher arme Leute aßen, mutiert heute zur Delikatesse. Das Leinöl ist so ein Beispiel: mühevoll aus Leinsamen kalt gepresst, mit hohem Linolsäuregehalt, veredelte es einst die täglichen Kartoffeln in der kargen Rauheit des Mühlviertels. Heute komponiert Helmut Rachinger für die Gäste des Familienbetriebs und Genießerhotels Mühltalhof Gaumenschmeichler aus dem bernsteinfarbenen Gold mit dem fein herben Aroma – überraschend neu und doch fernab von kurzlebigen Modetrends.
Denn mit erstklassigen Zutaten von kleinen, regionalen Produzenten wird hier seit jeher gearbeitet. Und auch mit den Fischen seiner Mühlviertler Heimat macht der Zwei-Hauben-Koch große Küche. Vielleicht auch mit etwas Hilfe von oben, kommen doch die fangfrischen Forellen und festfleischigen Karpfen aus dem nahe gelegenen Stift Schlägl. Diese finden sich auf Rachingers Speisekarte ganz in ihrem Element wieder, etwa schwimmend in einer Nage aus frischen Kräutern oder in einer gewürzduftenden Fischsuppe – mit Leinöl.