Weißburgunder zur Sommerküche

Elegant, mineralisch, beschwingt:
Weißburgunder zur Sommerküche

Wenn sich die Frage stellt, welchen Weißwein zum Essen, fällt die Wahl oft auf Weißburgunder. Von guten Lagen gekonnt gemacht zeigen die Weine die Eleganz des Rieslings, stoffige Mineralität, ohne die zu rassige Säure. Durch ihre nicht zu lauten Aromen sind gute Weißburgunder wie geschaffen zur leichten Frühlings- und Sommerküche.
Die Rebe ist zwar im Anbau sehr anspruchsvoll, braucht warme Lagen, tiefgründige Böden und ist empfindlich gegen Spätfröste, doch wenn alles stimmt, und der Winzer die Erträge per Schere gut im Zaum hält, bringt sie wunderbare Tropfen.

Wie elegant und doch ausdrucksstark Weißburgunder schmecken können, beweisen Winzer und Kellermeister in Baden, wo die Sorte vermehrt Einzug hält. Leicht und beschwingt, fast schwebend erlebt man den 2008 Durbacher Bienengarten Weißburgunder Kabinett trocken vom Weingut Andreas Männle. Ja, man vergisst fast das Essen. „Kein Wunder“, meint Thomas Männle, der mit seinem Vater Alfred das Weingut betreibt, „unsere nicht zu schweren Granitböden verleihen dem Weißburgunder eine schöne Mineralität, Eigenständigkeit, lebendige Frische und filigrane Geschmacksnuancen.“

Ganz anders probiert sich der nussige, mit kräftigem Körper ausgestattete und auf ganz andere Art mineralische 2007 Weißburgunder Kabinett trocken vom Weingut Bös in Malsch im Kraichgau.
„Fruchtbare Löß-Lehmböden, strikte Selektion bei der Lese, ein Ertrag von nur 50 Liter/Ar und die Vergärung mit natürlichen Hefen lassen unseren Weißburgunder sowohl dicht, wie harmonisch und elegant schmecken“, meint Rüdiger Bös. Zu Recht wurde dieser ideale Begleiter zu vielen Käse- und Pilzgerichten bei der internationalen AWC Vienna mit Gold ausgezeichnet.

„Ausgesuchte, exponierte Lagen, reduzierte Erträge, kühle Gärung und ein langes Hefelager verleihen unserem Weißburgunder seine fruchtige Cremigkeit“, meint Karl-Friedrich Seywald von der Winzergenossenschaft Laufen im badischen Markgräflerland, was sein 2008 trockener Weißburgunder vom Laufener Altenberg sehr schön beweist: individuell, mit Noten von Quitte, Apfel und cremiger Banane, sehr gut zu Spargel mit Sauce Hollandaise oder Tafelspitz.

Der Erzeuger nutzt nicht die gesetzlichen Weinprädikate, sondern bleibt bei Qualitätswein und nennt seine erste gehobene Stufe „Edition Terroir“.

Verspielt und ausdrucksstark mit schön integrierter Fruchtsüße und Schmelz, sowie zartbitterer Quittennote probiert sich der 2008 weiße Burgunder Kabinett aus der tiefgründigen Lage Auggener Letten vom Winzerkeller Auggener Schäf. „Wir haben unseren Weißburgunder mit einem Mostgewicht um 90° Öchsle geerntet“, erläutert Kellermeister Andreas Phillip, „reifes Lesegut, schonende Behandlung und Ausbau in Edelstahl lassen ihn fruchtig, elegant und harmonisch schmecken“. Mit Walldorfsalat oder Ente mit Ananas macht er eine mehr als gute Figur.

Bernhard Jägle, Inhaber des Weinguts Jägle in Kenzingen im Breisgau, beschreibt seine Qualitätskriterien wie folgt: „Gute Voraussetzungen bieten unsere unterschiedlichen Bodenverhältnisse mit Kalk und Löß, dann sind es die Ertragsreduzierung auf 60 Liter/Ar, eine Cuvée aus Partien mit und ohne biologischem Säureabbau, sowie eine frühe Füllung. Das gibt unserem Weißburgunder Frische, Esprit, Eleganz und Volumen.“ Entsprechend elegant und feingliedrig präsentiert sich sein 2007 Weißburgunder trocken – ideal zu Scholle oder anderen gedünsteten Fischgerichten. Adressen unter www.best-of-baden.de

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