Bärbel Mohrs Ratgeber „Zweisam statt einsam“ erschienen
Um Beziehungen scheint es in den
Industriestaaten nicht allzu gut bestellt zu sein: In Deutschland wird
fast jede dritte, in den USA sogar jede zweite Ehe geschieden. „87
Prozent der Angestellten einer großen deutschen Bank waren während ihrer
Arbeitszeit damit beschäftigt, auf Kontakt- und Singlebörsen im Internet
zu surfen“, erklärt Buchautorin Bärbel Mohr http://www.baerbelmohr.de
angesichts ihrer Buch-Neuerscheinung „Zweisam statt Einsam“. Ein solches Ergebnis zeige sehr genau auf, wie es
um den Stand von Partnerschaften steht. Trotz ausdrücklichen Verbots
seitens der Geschäftsführung, waren es einen Monat nach der ersten
Erhebung immer noch 80 Prozent, die sich auf diesen Seiten aufhielten.
„Die Menschen sind offensichtlich auf der Suche nach einem Partner.“
„Solche Daten sind Anlassfall genug, um ein Buch zu schreiben“, meint
Mohr, die aber betont, dass es alles andere als sinnvoll sei, nach einem
neuen Partner zu suchen, wenn es an Spielregeln und Werkzeugen fehlt, um
die Partnerschaft dann auch glücklich zu erhalten. Eigentlich müsse es
in jeder guten Schule den Unterrichtsgegenstand „Wie führe ich eine
glückliche Beziehung geben“, so die Autorin. Schließlich gehe es ja um
einen essenziellen Bestandteil des Lebens. Daher gehe es in dem Buch
„Zweisam statt Einsam“ nicht nur um die Partnerfindung, sondern auch
darum, eine glückliche Beziehung zu führen.
„In Seminaren kristallisiert sich immer wieder heraus, dass Menschen
dazu tendieren, nicht jemanden mit gleichen Qualitäten zu finden,
sondern jemanden mit den Qualitäten, die uns vermeintlich fehlen.“ Man
könne humoristisch sagen: Es sind Heerscharen von Fröschen unterwegs,
die nach Prinzen und Prinzessinnen suchen, die sie erlösen. „Klar wir
wünschen uns den Partner mit den wundervollen Eigenschaften, damit wir
auch wieder fröhlich, entspannt, humorvoll, verständnisvoll, glücklich
und erfüllt sein können. Wir haben den Weg dorthin aber leider vergessen
und halten Ausschau nach einer Art Wegweiser, nach jemandem, bei dem wir
abschauen können“, erklärt Mohr. „Leider bleibt der Frosch ein Frosch,
solange er sich nicht selbst heilt und genau der Partner wird, den man
sich selbst im Außen wünscht.“ Das sei fast wie im „Froschland“, in dem
Tausende von solchen Quakern umhersitzen und warten, von Prinzen und
Prinzessinnen aus der Verzauberung erlöst zu werden.
„In Wahrheit suchen wir nach einem Partner voller innerer Schönheit,
denn die George Clooneys dieser Welt will ohnehin kaum jemand haben“, so
Mohr. „Die taugen bestenfalls als Accessoire für einen Abend, dann legt
man sie einfach wieder ab.“ Spitz formuliert könnte man sagen, dass
einem das Universum immer wieder den Partner schickt, der am
perfektesten widerspiegelt, welche Teile im eigenen selbst noch der
Heilung bedürfen. „Der Frosch im außen, den man auch mit den Worten
‚Schwieriger und unperfekter Partner‘ umschreiben kann, spiegelt alle
eigenen inneren ungeliebten Froschaspekte wider.“ Die Aufgabe sei es
daher, sich mit diesen Aspekten zu versöhnen und sie zu heilen.
Essenziell für das Erreichen einer glücklichen Partnerschaft sei also
die Selbstliebe. „Ohne bedingungslose Liebe zu sich selbst und den
anderen gegenüber, bleibt die Verwünschung erhalten und verstärkt sich
sogar zumeist im Lauf der Zeit“, erklärt die Autorin.
Eine Möglichkeit den Weg dorthin zu beschreiten, beschreibt sie in
humorvoller Art und Weise auf knapp 200 Seiten im neuen Buch. „Wenn man
selbst zum ersehnten Lebenspartner oder zum attraktiven Geliebten wird,
statt vergeblich irgendwelche Projektionen zu hegen und auf ein
traumhaftes Gegenüber zu hoffen, sieht die ganze Sache wohl etwas anders
aus.“ Der Weg dorthin sei manchmal aber ein bisschen steinig, meint Mohr
abschließend. Wolfgang Weitlaner