„Das war Wales“
Das junge deutsche Team des VKD, das vor kurzem beim internationalen
Kochwettbewerb „Battle for the Dragon“ in Wales Gold und den ersten Platz in
der Gesamtwertung erkochte, blickt zurück auf eine turbulente Zeit vor und
während des Wettbewerbs.
Mitte Dezember 2005 erfuhr das Team, dass es am Wettbewerb „Battle for the
Dragon“ in Wales teilnehmen sollte. Trainer Frank Ottersbach war nicht nur
über das Vertrauen des VKD in seine junge Mannschaft sehr erfreut, sondern
auch angetan davon, mit seinen Köchen an einem „warmen Wettbewerb
“ teilnehmen zu können.
Zum ersten Training trafen sich die Mitglieder der Jugendnationalmannschaft
Anfang Januar in der Kochschule von Frank Ottersbach, wo ein modernes
Dreigang-Menü nach Wettbewerbsvorgaben gekocht wurde. Weitere
Trainingstermine waren dann am 23. Januar in Münster, am 6. Februar in
Dortmund und am 11. Februar in Berlin. Schon bei den ersten Teffen wurde
deutlich, dass das Team kaum Wettbewerbserfahrung in der warmen Küche hatte.
Jedoch wurden alle Fehler regelmäßig analysiert und protokolliert, so dass
sich das Team von Mal zu Mal verbesserte.
Das Abschlusstraining fand in Berlin im Restaurant Solar statt:
In
fantastischem Ambiente kochte das Team im 16. Stock vor geladenen Gästen und
jungem Publikum. Die Leistung war bis zu diesem Training schon gewaltig
gestiegen, vereinzelt geäußerte Kritik wurde konstruktiv protokolliert.
Am Sonntag, dem 19. Februar, startete das Team dann endlich nach Wales. Von
Frankfurt aus ging es nach Manchester, wo die deutschen Köche von den
Gastgebern des walisischen Kochverbandes abgeholt und in einer zweistündigen
Autofahrt nach Llandudno Rhos on Sea gebracht wurden. Der Montag wurde für
Ausflüge, aber auch zur Besorgung von noch fehlendem Material genutzt.
Abends startete dann die legere Auftaktfeier im Hotel und damit ein paar
nette Stunden mit Gastgebern und Kollegen.
Am darauffolgenden Tag trafen die deutschen Köche morgens im College
Llandudno ein, erhielten die Lebensmittel und bereiteten das Mise en place
für den nächsten Tag. Dabei konnte das Team die Walisische Mannschaft bei
ihrem Kochen gut beobachten. Die eigenen Vorbereitungen dauerten bis zum
Abend.
Mittwochmorgen war um fünf Uhr Aufstehen angesagt, um sechs Uhr Aufbruch. Da
jedoch wider Erwarten frühmorgens um diese Zeit in Wales keine Taxis fahren,
transportierte der Präsident des walisischen Kochverbandes, Peter Jackson,
das deutsche Team in zwei Fuhren persönlich zum College.
Die Mannschaft arbeitete während des gesamten Wettbewerbes sehr
konzentriert, und nachdem der erste 10er Tisch angerichtet war, lief auch
der Service wie ein Heimspiel. So gab es von allen Seiten viel Lob und
Anerkennung – trotz kleinerer Fehler. Die junge Mannschaft, die ihr Land und
den Verband der Köche Deutschlands (VKD) in Wales vertreten hatte,
überzeugte die Jury mit einer souveränen Leistung und einem Menü, das mit
einer Goldmedaille bewertet wurde. Wales erkochte sich ebenfalls Gold,
Frankreich Silber.
Da die walisischen Kollegen Schwierigkeiten hatten, für den darauffolgenden
Tag einen Wettbewerb mit Teams zu füllen, meldeten sich Simon Tress, Marcel
Beley und Daniel Schöfisch zur großen Freude des walisischen Verbandes
hierzu an. Ein unbekannter Warenkorb wurde bekocht, und die deutschen
Jungköche gewannen hier – wie die walisische Nationalmannschaft auch – noch
eine Bronzemedaille. Die Siegerehrung fand am Abend im Imperial Hotel in
Llandudno in einem kleinen, feinen und sehr familiären Rahmen statt. Nach
ausgiebiger Feier hieß es drei Stunden später schon wieder aufstehen, um den
Flieger am anderen Morgen nach Manchester zu erreichen.
Trainer Frank Ottersbach blickt auf den internationalen Wettbewerb zufrieden
zurück: „Der „Battle for the Dragon“ in Wales ist ein kleiner Wettbewerb,
der Mannschaften eine gute Möglichkeit bietet, sich auf ein großes Event
vorzubereiten und neue Dinge auszuprobieren. Besonders geschätzt hat das
Team die unglaubliche Gastfreundlichkeit des walisischen Verbandes. Für mich
keine Frage: Auch in Zukunft sollte eine Mannschaft des VKD an diesem
Wettbewerb unbedingt teilnehmen. Besonders unterstützt wurde das Team durch
die Frankfurter Geschäftsstelle sowie durch den Fachausschussvorsitzenden
Robert Oppeneder, der das Team immer wieder motivierte und dadurch mit zur
herausragenden Leistung beitrug.“