Interview mit Christian Rach

Interview mit Sternekoch und Gastro-TV-Coach Christian Rach

Ihre Sendung “Rach, der Restauranttester” ist ein voller Erfolg: Tolle Quoten, zwei Nominierungen – Goldene Kamera und Dt. Fernsehpreis – innerhalb weniger Monate. Wie erklären Sie sich persönlich den Erfolg der Sendung?

Die Zuschauer spüren, dass an der ganzen Sendung nichts manipuliert oder vorgefertigt ist bzw. wurde. Das Authentische kommt sehr stark zum Ausdruck und verleiht der ganzen Sendung, obwohl auch diese Unterhaltung ist, eine Glaubwürdigkeit.

Werden Sie seit dem auf der Straße öfters angesprochen und nach Ratschlägen und Tipps gefragt? Sprechen Sie vielleicht verzweifelte Gastronomen persönlich an?

Ja. Jeden Tag.

Wie reagieren Ihre Gäste im “Tafelhaus” auf die Sendung?

Unsere Gäste reagieren positiv, da sie mich wiedererkennen und sie sehen, dass wir keinen Trash produzieren, sondern Hilfe zur Selbsthilfe geben.

Sie sind ja als Berater vor Ort bei den Gastronomen knallhart und kompromisslos. Ist das Ihr Naturell im Job oder ist es einfach notwendig, wenn man erfolglose Gastronomen gut beraten möchte?

Ich bin ja nicht knallhart und kompromisslos. Ich bin nur klar in der Analyse und spätestens an dem zweiten Tag handle ich so, als wäre es mein Laden.

Was sind Ihren Erfahrungen nach die Hauptgründe, dass es so viele marode Restaurants und Gaststätten gibt?

Es gibt mehrere Gründe:
Grund 1: Die meisten wollen nur das schnelle Geld.
Grund 2: Was Jahre lang gut war, reicht für heute nicht mehr.
Grund 3: Mangelnde Selbstkritik. Es wird nicht mehr in Frage gestellt, was angeboten wird.
Grund 4: Die meisten bieten schlechte Qualität im Speisen- und Getränkeangebot an.
Grund 5: Auch nicht zuletzt die mangelnde Hygiene.

Hat sich vielleicht auch das “Ausgeh”-Verhalten der Deutschen verändert?

Der deutsche Gast ist aufgeklärter, kritischer und genussorientierter geworden. Und somit lässt er sich nicht mit allem “abspeisen”.

Was erwartet uns in der kommenden Staffel? Gibt es einen besonderen Härtefall? Oder vielleicht eine lustige Anekdote?

Das Hauptaugenmerk bei der Auswahl der Restaurants liegt bei unterschiedlichen Problemen. Es erwarten uns exotische Plätze und auch Niemandsland. Es erwarten uns erfolgreiches Umwandeln und Scheitern.

Haben Sie ein Lieblingsessen?

Das hängt von der Situation ab. Bei Stress esse ich gerne leicht, mediterrane Nudelgerichte. Wenn mehr Zeit da ist gerne einen gut gemachten Braten mit Knödeln und leckerem Gemüse.

Und auch ein Lieblingslokal?

Überall dort bin ich gerne zu Hause, wo es gut schmeckt und riecht.

Gibt es ein Gericht, das Sie niemals kochen würden?

Milchreis und Grießpudding

Haben Sie selber schon mal einen Fast-Food-Service nach Hause bestellt?

Ja. Pizza.

Und wer kocht bei Ihnen zu Hause?

Wir kochen und essen gerne gemeinsam in der Familie.
(via www.Restaurant-kritik.de )

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