Blanc de Noir

Eine klare Sache:

„Blanc de Noir“ oder Samt auf der Zunge

Was dem einen vortrefflich mundet, schmeckt dem anderen keinesfalls. Das ist nicht nur beim Essen so. Das gilt auch für den Weingenuss. Und das ist gut so. Harte Tannine sind selbst für geschulte Zungen eine Herausforderung. Vielen Weinfreunden verleiden gerade diese – von der einen Fraktion so hoch gelobten Faktoren – den Spaß am Wein. Zu sauer, adstringierend, pelzig – so beschreiben sie das Gefühl auf der Zunge und am Gaumen. Sehr viel besser kommen diese Menschen mit einem Spätburgunder Weißherbst – auch Blanc de Noir genannt – klar. Der Wein vereinigt den samtigen, eleganten Schmelz der Spätburgunder Trauben in sich, ohne dass Gerbstoffe und eine dominante Säure stören. Somit ist der Blanc de Noir eine gute Alternative für alle Genießer, die gerne duftig frische und saftige Weine mit weicher Säure mögen.

Auch hinsichtlich seines Entstehungsprozesses ist der Blanc de Noir, was mit „Weißer aus schwarzen Trauben“ übersetzt werden kann, etwas Besonderes. Gekeltert aus roten Spätburgunder Trauben kommt er als Weißwein auf die Flasche. Dieses kleine Wunder geschieht, weil die Trauben – anders als bei der Rotweinerzeugung – gleich nach der Ernte auf die Presse wandern. So können die intensiven Farb- und Gerbstoffe, die in der Traubenhaut stecken, ihre Wirkung nicht entfalten. Der Wein wird weiß und klar. Das Kunststück gelingt allerdings nur, wenn absolut gesunde Trauben sorgfältig und schonend verarbeitet werden. Jede faule Beere schadet dem Geschmack und der Leuchtkraft des Weines.

Als besten deutschen Blanc de Noir hat der Berliner Weinführer dieses Jahr den 2006er Blanc de Noir aus dem Weingut Krone Assmannhausen gekürt. Gut gekühlt passt der Blanc de Noir aus diesem Rheingauer Weingut perfekt auf die Sommerterrasse. Man trinkt ihn jung und frisch. Nicht ganz so kalt ist er auch in der kühleren Jahreszeit willkommen und verwöhnt er den Gaumen als weicher fülliger Weißwein. Die 750 ml-Flasche ist für 12,50 Euro erhältlich. Entweder ab Weingut oder im guten Fachhandel. Ungefähr 5 bis 10 Jahre, je nach Jahrgang, kann man den Wein lagern, doch am besten schmeckt er jetzt! Heute, morgen oder übermorgen.

Benutzer-Bewertung
0 (0 Stimmen)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.