Oregon: Portland ist die umweltfreundlichste Großstadt Amerikas

Es ist amtlich: Oregons einzige Metropole ist umweltfreundlichste Großstadt Amerikas – Portland: Hier schlägt das grüne Herz der USA

In Portland schlägt das grüne Herz Amerikas. Und das ist nun sogar amtlich: Die Metropole im Bundesstaat Oregon ist nicht nur die umweltfreundlichste und sauberste, sondern auch die fahrradfreundlichste Großstadt der USA. Der wirtschaftliche und kulturelle Mittelpunkt Oregons ist eine ebenso lebenswerte wie lebendige Stadt und von Deutschland aus täglich nonstop mit der Lufthansa zu erreichen – von Frankfurt sind es nur 101/2 Stunden bis in die „grünste“ Kommune der USA.

Portland ( www.TravelPortland.de ) ist die größte Metropole Oregons. Mit etwas mehr als einer halben Million Einwohnern ist sie ähnlich bevölkerungsreich wie Hannover, aber mit 375 km² erstreckt sie sich über eine Fläche, die größer ist als Bremen oder München. So gibt es wenig Hektik und Gedränge unter den Portländern, von denen übrigens rund ein Fünftel deutsche Vorfahren hat.

Portland, das am Zusammenfluss des Willamette und des Columbia River liegt, nur rund hundert Kilometer vor dessen Mündung in den Pazifik, gilt als besonders aufgeschlossener und vor allem auch umweltbewusster Ort, denn Portland ist nicht nur eingebettet in die Natur -die Natur wurde auch in die Stadt integriert. So überrascht es kaum, dass Portland als Sieger hervorging, als die populärwissenschaftliche US-Website PopSci.com in diesem Jahr anhand amtlicher Daten die umweltfreundlichsten Großstädte der USA ermittelte: „Die grünste Stadt Amerikas hat alles“, heißt es auf der Website: „Die Hälfte der Energie stammt aus erneuerbaren Quellen, ein Viertel der Erwerbstätigen pendelt per Fahrrad zur Arbeit, bildet Fahrgemeinschaften oder nutzt öffentliche Verkehrsmittel.“ Weiterhin erzielte Portland jeweils 96% der erreichbaren Punktzahl in den beiden übrigen Wertungsbereichen „grünes Wohnen“ und „Recycling“. In diesen Kategorien wurden unter anderem Grünflächen, umweltfreundlic
hes Bauen und die Einstellung der Bevölkerung bewertet.

Der Bund der American Bicyclists hat ebenfalls gewählt: Portland ist die fahrradfreundlichste Region der USA. Vor allem der Einsatz für mehr Verkehrsicherheit, Umweltfreundlichkeit und Lebensqualität in Portland wurde gelobt. Rund 435 km Radweg führen entlang von Landstraßen und Boulevards, weitere 74 km Wegstrecke sind Teil städtischer Parkanlagen. Insgesamt 214 Städte wurden seit 2003 bewertet, 84 sind als fahrradfreundlich eingestuft. Portland „ist mit Abstand führend“, heißt es beim Fahrradverband, der deshalb auch die einzige Platin-Auszeichnung an die Kommune in Oregon vergeben hat.

Nach einer früheren Untersuchung des Reader’s Digest ist Portland zudem die sauberste Großstadt der USA. Die Studie, die diesem Ranking zugrunde liegt, verglich die Qualität von Luft und Wasser in den Städten selbst und in ihrem Umland.

160 Parks und Rosen, Rosen, Rosen

Portland-Kenner hätten freilich auch nichts anderes erwartet: Insgesamt 160 Parks mit einer Gesamtfläche von 15.000 Hektar sind ein eindrucksvoller Beweis dafür, dass die Stadt das Wohl ihrer Bürger und ihrer Besucher ernstnimmt. Nicht umsonst trägt sie den blumigen Beinamen „Stadt der Rosen“: Bereits im Jahre 1889 entstand auf private Initiative hin die Portland Rose Society, und schon 1905 waren die Straßen der Stadt auf 32 Kilometern Länge von Rosenbeeten gesäumt. Zehn Jahre später konnte die Gesellschaft die Stadtväter dazu überreden, einen „Testgarten“ für Rosen zu eröffnen, in dem man europäische Züchtungen während des Weltkriegs schützen konnte. Züchter aus aller Welt schickten fortan neue Kreuzungen hierher. Heute wachsen in diesem Park 550 Arten an über 10.000 Sträuchern. Neben den Blumen finden Spaziergänger hier Springbrunnen, Statuen, Bänke und Picknicktische, die zum Verweilen einladen. Und zum alljährlichen „Rose Festival“ ( www.RoseFestival.org ) in Portland
gehört nicht nur die zweitgrößte Blumenparade der USA, sondern auch eine Reihe von Festlichkeiten – und das nun bereits seit über hundert Jahren. Auch in diesem Jahr werden wieder rund zwei Millionen Besucher erwartet, wenn am nächsten 30. Mai 2008 das Festival mit einem spektakulären Feuerwerk eröffnet und am Samstag, dem 7. Juni die Rosenkönigin gekrönt wird.

Die Innenstadt: kompakt und fußgängerfreundlich

Die gesamte Innenstadt Portlands liegt naturnah am Westufer des Willamette River: kompakt, fußgängerfreundlich und quicklebendig – eine Mischung aus modernen Wolkenkratzern und prächtig erhaltener Industriearchitektur der vorletzten Jahrhundertwende. Hier findet man selbstverständlich auch die großen Einkaufszentren, Kaufhäuser und Einzelhandelsgeschäfte, die in keiner amerikanischen Großstadt fehlen dürfen. Alle öffentlichen Verkehrsmittel sind im Innenstadtbereich – dem „Fareless Square“ („fahrscheinfreies Quadrat“) – kostenlos.

Das Herz von „Downtown“ schlägt an dem von Säulen umrahmten Pioneer Courthouse Square. Ringsum liegt das Hauptgeschäftsviertel mit großen Einkaufszentren, Kaufhäusern und Einzelhandelsgeschäften. Für die Einwohner Portlands ist der Platz wie ein Wohnzimmer unter freiem Himmel. Hier treffen sie sich, schauen Straßenkünstlern zu, trinken Kaffee oder genießen im Sommer eines der zahlreichen Festivals, die hier stattfinden. Fotogene Attraktion des Platzes ist die „Weather Machine“, die täglich Schlag Mittag zum Leben erwacht und das Wetter des folgenden Tages ankündigt.

Im Untergeschoss finden Touristen das städtische Besucherzentrum, wo man unter anderem Eintrittskarten für Veranstaltungen erstehen kann. Wer Portland noch nicht kennt, ist oft überrascht von der kulturellen Vielfalt hier am äußersten Ende des amerikanischen Kontinents – und das trifft bei weitem nicht nur auf die Museen zu: Vom Symphonieorchester bis zum Bühnenensemble kann man sich eine Vielzahl von Kulturveranstaltungen gönnen, sei es klassisches oder modernes Theater, Oper oder Musical. Im Besucherzentrum gibt es auch den „Attractions Pass“, der $35 (ca. Euro 23) für Erwachsene und $29 (ca. Euro 19) für Kinder kostet und mit dem man zehn der populärsten kostenpflichtigen Attraktionen der Stadt besuchen kann, ohne Eintritt zu zahlen – gegenüber den einzelnen Eintrittskarten sparen Erwachsene dabei über 30 Euro. Zu den Attraktionen gehören das Portland Art Museum (PAM) und mehrere Gärten ebenso wie das Oregon Museum of Science and Industry (OMSI), der Zoo, das Kindermu
seum und mehr.

Dank einer großzügigen Spende von einer Million Dollar genießen Kinder und Jugendliche unter 17 Jahren freien Eintritt in das Kunstmuseum Portland, das mit einer Dauerausstellung von 40.000 Exponaten zu den größten Kunstmuseen Amerikas zählt. Vom 31. Mai 2008 bis zum 7. September werden in einer ganz besonderen Ausstellung die farbenfrohen und eindrucksvollen Werke des bekannten Glaskünstlers Klaus Mojes gezeigt.

„Dinosaurier!“ nennt sich die spektakuläre Ausstellung im Oregon Zoo in Portland. Ab Mai hören Besucher das Knurren und Gebrüll von rund einem Dutzend lebensechter Nachbildungen der prähistorischen Giganten in den West Hills. Ein Wanderweg und eine parkeigene Bahnstrecke führen durch das Territorium der Urzeitechsen, die nicht nur Kindern in lebhafter Erinnerung bleiben werden.

Die Stadterkundung: bequem und preiswert

Portland ist übrigens eine fußgängerfreundliche Stadt, deren Attraktionen verhältnismäßig dicht beieinander liegen. Die fortschrittliche Stadtplanung fördert zudem den öffentlichen Nahverkehr und erleichtert den Fußgängern und Radfahrern, die die Umwelt entlasten, das Leben. Es gibt geführte Stadtwanderungen (z.B. unter www.PortlandWalkingTours.com ), aber es ist auch nicht sonderlich schwer, sich in Portland ohne Stadtführer zurechtzufinden. An über hundert Stellen in der Stadt sind gut sichtbare farbige Aluminiumsäulen auf den Bürgersteigen aufgestellt. Auf einer Seite jeder Säule findet man eine Übersichtskarte, auf der anderen eine detaillierte Karte des jeweiligen Distrikts. Außerdem sind die Linien der öffentlichen Verkehrsmittel eingetragen. Wenn man vom Stadtbummel müde geworden ist, kann man sich von diesen bequem und kostenlos zurück ins Hotel fahren lassen – zumindest innerhalb des „Fareless Square“.

Es spricht aber auch nichts dagegen, sich gleich in eines der öffentlichen Verkehrsmittel zu setzen und damit Portland und Umgebung zu erkunden. Das beispielhafte Nahverkehrssystem TriMet ( www.TriMet.org ), das aus Bussen, Straßenbahnen (Portland Streetcar) und der Schnellbahn „MAX Light Rail“ besteht, reicht bis weit ins Umland hinein und ist auch dort erschwinglich, wo es nicht mehr völlig gratis ist: Eine Tageskarte für das gesamte Streckennetz und alle drei Verkehrsmittel kostet nur $4,25 (ca. Euro 2,75). Die Straßenbahn fährt auf einer einzigen Linie quer durch die Innenstadt, und alle drei MAX-Linien führen durch die Innenstadt. Auf diesen Strecken verkehrt bis in die späten Abendstunden alle 15 Minuten ein Zug. Eine Fahrt auf der roten Linie zum Flughafen dauert 37 Minuten und kostet nur $2,05 (ca. Euro 1,30).

Die Anreise: schnell und unkompliziert

Der Portland International Airport (PDX) wird von zahlreichen großen in- und ausländischen Fluggesellschaften bedient. Seit fünf Jahren bietet Lufthansa im Sommer täglich einen Nonstopflug (LH 468) von Frankfurt an und seit März dieses Jahres auch die Fluggesellschaft KLM und Northwest Airlines von Amsterdam (KL6091). Durch die problemlose Flugverbindung bietet sich Portland als Ausgangspunkt für einen Oregon-Urlaub an. Trotz neuer Rekordpreise kostet Benzin in den USA im Vergleich zu Deutschland noch immer weniger als die Hälfte – und in Oregon wird man sogar an der Tankstelle noch bedient, denn das Selbsttanken ist dort gesetzlich verboten! Und beim Einkauf wird in Oregon übrigens – im Unterschied zu den meisten Staaten der USA – an der Kasse keine „Sales Tax“ auf die etikettierten Preise aufgeschlagen. Kann es noch größere Anreize geben, Portland in diesem Sommer einen Besuch abzustatten?

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