Potenzielle Käufer von Billigautos können sich
durchaus vorstellen auf Dienstleistungen rund um den Autokauf zu
verzichten. Die Probefahrt beispielsweise bei einer Autovermietung zu
machen, ist für 80 Prozent der Befragten vorstellbar, 72 Prozent
hätten keine Probleme damit, das Auto bei einer Tankstelle oder
Autovermietung abzuholen. Das Fahrzeug über Telefon oder Internet zu
bestellen, können sich 45 Prozent vorstellen.
Und das Potenzial ist beachtenswert: 11 Prozent der über 1.000
Befragten in Deutschland würden den Kauf eines Billigautos innerhalb
der nächsten 12 Monate in Erwägung ziehen. Binnen drei Jahren können
sich sogar 47 Prozent der Verbraucher vorstellen, ein solches
Fahrzeug zu erwerben. 33 Prozent zeigten sich unentschlossen, und für
20 Prozent kommt ein solches Auto auch innerhalb der nächsten drei
Jahre nicht in Frage.
Dies geht aus einer aktuellen Umfrage der Beratungs- und
Agenturgruppe Marketing Partner, Wiesbaden, hervor. Für die Studie
wurden in einer bundesweiten Umfrage 1.112 Personen im Alter von 18
bis 69 Jahren befragt, die in im Juli 2005 über ein Onlinepanel
Internet-repräsentativ erhoben wurde.
Für den Handel bedeutet dies: Im Bereich der Vermarktung von
Markenautos steht seine Funktion auf dem Prüfstand. Was zunächst bei
den niedrigpreisigen Fahrzeugen beginnt, könnte später auch auf
andere Segmente übergreifen. Wie die Studie zeigt, ist den Kunden der
Mehrwert des Handels im Neuwagenvertrieb kaum transparent oder „Geld
wert“. Auch wenn der Handel am Billigauto kein Geld verdient, machen
sich spätestens die Umsatzeinbußen im Servicebereich beim Gewinn
negativ bemerkbar.
Fazit von Daniel Rexhausen
Um Billigautos günstig verkaufen zu können, sind der Handel und
die Hersteller gefordert, gemeinsam Konzepte zu entwickeln, die es
dem Hersteller zwar erlauben, an den Endkunden direkt zu vertreiben,
diese Käufer aber dennoch in Sachen Kundendienst und Service dem
Handel zuzuführen.
Daniel Rexhausen ist Manager Strategisches Marketing Management
und verantwortlich für den Bereich Automotive bei der Beratungs- und
Agenturgruppe Marketing Partner, Wiesbaden.