Ab Anfang November gibt es bei den Hockenheimer
Biergroßhändlern eine Weltneuheit. Erstmals in Deutschland bringt
eine Brauerei in Kooperation mit den badischen Mälzern sowie der ZG
Raiffeisen ein Bier mit Malz aus individuellen Gerstenlagen auf den
Markt. Dieses erste Bier, das mit Malz aus speziellen, namentlich
benannten Gerstenschlägen gebraut ist, wurde jetzt im Hockenheimer
Rathaus vorgestellt. Die Erne aus den Hockenheimer Getreidelagen
hat gerade für 10.000 Kästen gereicht. Das Bier kommt ohne Aufpreis
in den Handel.
Ähnlich wie bei Wein ist für Bier die geografische Lage, wo der
Grundstoff wächst, für die Qualität entscheidend. Hockenheim hat
nicht nur eine weltbekannte Formel 1-Rennstrecke. Die Stadt blickt
auch auf eine große landwirtschaftliche Tradition zurück. Das
Tabakmuseum in der Rennstadt legt davon beredtes Zeugnis ab.
Die heißen Tage im Hochsommer brachten hochwertige Sommergerste
zur Reife und die Privatbrauerei Welde (Metropolregion Rhein-Neckar,
Heidelberg-Mannheim) sicherte die Abnahme der Hockenheimer
Gestenschläge Lachgarten, Benzwiese, Kreuzgewann, Leopoldsfeld,
Kesselgewann und Zaumstücker zu, wenn sicherstellte wird, dass die
hier geerntete Gerste separat gelagert und vermälzt wird. Diese
Garantie gaben die örtliche ZG Raiffeisen und eine regionale
Mälzerei.
Die Idee für dieses besondere Projekt entstand in der
Privatbrauerei Welde, die Bier in tanzend-geschwungene Flaschen
abfüllt und vor allem in der jungen Zielgruppe als Kultbrauerei gilt.
Welde-Chef Dr. Hans Spielmann und seinem Team war es schon lange ein
Dorn im Auge, dass nur Weine besondere Lagen für sich in Anspruch
nehmen und so auf besondere Qualität hinweisen. Deshalb erschuf Welde
ein Bier, dessen Grundstoff aus Einzellagen stammt – deutschlandweit
ein Novum.