Sie wachsen an Sträuchern, Büschen und Bäumen. Sie sind klein und rund wie eine Heidelbeere oder krumm und länglich wie eine Banane. Keine Lebensmittelgruppe bietet so viel bunte Abwechslung und so viel gesunden Genuss wie das Obst. Allen Obstarten gemeinsam ist, dass sie Früchte oder Samen mehrjähriger Pflanzen sind und angenehm schmecken, meist süßlich oder etwas säuerlich.
Der Begriff „Obst“ entstand aus dem mittelhochdeutschen Wort „obez“, was „Zukost, Beikost“ bedeutet. Damals war es üblich, Obst in Form von Kompott als Ergänzung zu den Hauptspeisen zu essen. Heute überwiegt Frischobst: Jeder Bundesbürger isst täglich etwa 100 g frisches Obst und rund 50 g Obst in verarbeiteter Form. Die veränderten Vorlieben sind wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass Qualität und Geschmack inzwischen durch Züchtung verbessert wurden.
Während über Jahrhunderte hinweg aus dem ursprünglichen Wildobst durch Zufallsbefruchtung neue Obstsorten entstanden, wird die Obstzüchtung seit dem 20. Jahrhundert systematisch betrieben. Dazu war es notwendig, die genetischen und physiologischen Eigenschaften der Obstsorten zu erforschen.
Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse ist es heute möglich, gezielt neue Obstsorten mit bestimmten Eigenschaften zu züchten. So entwickelten sich inzwischen aus mehreren Hundert Obstarten weltweit mehr als 40 000 verschiedene Obstsorten. Allein der Apfel umfasst rund 20 000 Varianten.
Äpfel sind in Deutschland übrigens das beliebteste Obst, gefolgt von Bananen, Apfelsinen, Clementinen, Tafeltrauben, Pfirsichen und Erdbeeren.
Die Monate Juli bis Oktober sind in Deutschland Haupterntezeit. Jetzt ist die Vielfalt an frischem Obst am größten und der Geschmack am besten. Zugreifen lohnt sich!
( Dr. Maike Groeneveld)