Leicht steigende Auslastungsraten und sinkende
Durchschnittspreise in der Hotellerie in Deutschland vermeldet der Hotelverband
Deutschland (IHA). „Die positiven Impulse des Jahres 2006 und der Fußball-WM konnten
nur zwei, drei Monate lang ins Jahr 2007 mitgenommen werden“, berichtet Fritz G.
Dreesen, Vorsitzender des Hotelverbandes, bei der Vorstellung des IHA-Konjunktur-
barometers am Dienstag in Berlin. Zwar sei die Stimmung in der Branche besser als in
2005 oder 2004. „Doch spüren unsere Hoteliers sehr wohl den Kaufkraftentzug durch den
Anstieg der Mehrwertsteuer und die massiven Steuer- und Abgabenerhöhungen“, macht
Dreesen deutlich. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes setzte das Beherbergungs-
gewerbe von Januar bis Mai 2007 nominal 2,0 Prozent mehr um als im Vorjahreszeitraum,
real bedeutet dies jedoch ein Minus von 0,5 Prozent.
Die Zahl der Übernachtungen stieg in den ersten fünf Monaten des Jahres im klassischen
Beherbergungsgewerbe um erfreuliche 3,4 Prozent. „Besonders positiv bewerten wir die
erneute Steigerung der Übernachtungszahlen ausländischer Gäste um 7,2 Prozent“, so
der IHA-Vorsitzende. Auch die durchschnittliche Zimmerauslastung kletterte im ersten
Halbjahr 2007 um 1,3 Prozent auf 61,8 Prozent.“ Die größten Zugewinne verzeichneten
dabei Hotels in Großstädten (+1,4 Prozent) und Häuser der Budgethotellerie
(+2,0 Prozent), während Häuser der Luxushotellerie (+1,2 Prozent) leicht unter dem
Durchschnitt blieben.
Doch trotz der Steigerung der Übernachtungszahlen und der Auslastungsquoten in den
ersten sechs Monaten des Jahres sanken die durchschnittlichen Zimmerpreise um
2,0 Prozent auf 85 Euro. „Damit konnten wir die Aufwärtsentwicklung des letzten
Jahres leider nicht fortsetzen“, kommentiert Dreesen. Die stärksten Rückgänge bei
den Durchschnittspreisen mussten die Hotels in mittleren Städten (-3,3 Prozent)
hinnehmen. Aber auch die Preise der Häuser in Großstädten (-2,3 Pro-zent) sowie der
Luxushotellerie (-2,6 Prozent) gaben deutlich nach. Das Budgetsegment (-0,5 Prozent)
konnte die Preise annähernd halten.
„Wir hoffen nun“, sagt Fritz G. Dreesen abschließend, „dass die neue Lust am
Deutschlandurlaub unserer Ferienhotellerie hilft und fordern die Politik auf, den
leichten konjunkturellen Aufschwung in unserem Land durch verbesserte wirtschafts-
politische Rahmenbedingungen zu unterstützen.“