Richtig guten Kaffee kann man auch zu Hause zubereiten. Aber was braucht ein Home-Barista unbedingt, um den perfekten Kaffeegenuss zu zaubern?
Daniel Morales ist Head-Barista bei CAFETIERO, einem Coffeeshop- Konzept der Stockheim-Gruppe mit Hauptsitz in Düsseldorf. Er ist außer- dem verantwortlich für die Kaffeequalität der gesamten Stockheim- Gruppe. Daniel verrät:
„Es gibt viele verschiedene Brühverfahren und unzählige Typen von Kaf- feemaschinen. Siebträger, Vollautomat, Aero-Press, French Press, Handfilter und Filtermaschine, um nur die gängigsten Typen zu nennen. Jede Zu- bereitungsart hat ihre Vor- und Nachteile. Aber: die Maschine allein macht noch keinen guten Kaffee und erst recht keine besondere Espressospezialität“.
An dieser Stelle lassen wir die Kapsel- und Pad-Maschinen mal außen vor. Hier entscheidet man sich für ein in sich geschlossenes System ohne besondere Einflussmöglichkeiten auf die Qualität des Kaffees.
Neben der Kaffeemaschine spielen viele weitere Faktoren eine wichtige Rolle, auf die ein Home-Barista achten sollte. Die Qualität und Frische der Bohnen, die Mühle und der Mahlgrad, das Wasser, die Brühtemperatur, sowie die Einstellung der Maschine. Hier gilt es abgestimmt auf das ge- wünschte Ergebnis die richtigen Vorbereitungen zu treffen.
Aber alles Zubehör hilft nicht, wenn man nicht die richtige Kaffeequalität verwendet, weiß Morales. „Irgendwann musste ich leider feststellen, dass in der Gastronomie kein großer Wert auf Kaffeequalität gelegt wurde – meist durch mangelndes Wissen. Die Maschine musste nur toll aussehen und der Kaffee musste schwarz und heiß sein“, erzählt Daniel Morales.
Bei der Auswahl der Bohnen gilt es neben diversen Qualitätsmerkmalen natürlich auch den persönlichen Geschmack zu treffen. Dazu sollte man verschiedene Sorten testen „Ich bin leidenschaftlicher Espressotrinker und mag es sehr, wenn ein geringer Teil Robusta in der Mischung ist. Zum Einen hat der Espresso dadurch wesentlich mehr Koffein, zum Anderen bekommt er etwas mehr Krawums“ lacht Daniel Morales. „Aber da muss man halt schauen, was zu einem passt. Es gibt kein Richtig oder Falsch.“
Nun muss sich ein Home-Barista natürlich für ein Brühverfahren entschei- den. Für einen Barista ist seine Siebträgermaschine kaum wegzudenken. Man kann aber auch richtig guten Kaffee auf andere Weise zubereiten. Gerade Filterkaffee genießt heutzutage wieder große Beliebtheit. Handfiltern ist besonders populär, aber auch Aero-Press und French-Press sind gerade im eigenen Zuhause eine feine Sache. Die Anschaffungskosten sind im Vergleich zu einem Vollautomaten oder einer Siebträgermaschine wesentlich geringer. Das Ergebnis muss sich aber keineswegs verstecken.
Falls ich mich für eine Siebträgermaschine entscheide, benötige ich zusätzlich gleich noch einiges mehr. Einen Tamper, einen Abschlagkasten, einen Brühgruppenpinsel und am besten auch noch eine Espressomühle.
Den Tamper benutzt man zum Verdichten des Kaffeemehls. Durch das Andrücken des Kaffeemehls wird die Oberfläche glatt, was zu einer gleichmäßigen Extraktion des Kaffeemehls führt. Wichtig dabei ist, dass der Tamper immer zum Durchmesser des Siebes passt, damit der Kaffee eine gleichmäßige Dichte hat und richtig extrahiert. Ansonsten gibt es feste und lockere Stellen und das Wasser sucht sich den einfachsten Weg durch den Kaffee und das Ergebnis ist geschmacklich nicht optimal.
Ebenso wichtig für eine Siebträgermaschine ist der Abschlagkasten. Mit ihm wird der restliche Kaffeesatz aus dem Siebträger geklopft. Ein Brühgruppenpinsel holt die Kaffeekrümel aus dem Brühkopf. Der Milchschäu- mer ist stets ein Bestandteil einer Siebträgermaschine. Für alle übrigen Brühverfahren gibt es aber auch einzelne Milchschäumer als Zubehör in jeglicher Ausführung.
Nur ein frisch gemahlener Kaffee sorgt für die richtige Qualität. Hier ist es hilfreich, eine Espressomühle zu besitzen, und den Kaffee immer frisch mahlen zu können. Das Optimum ist eine Frischmühle, die genau auf die Grammatur pro Getränk eingestellt wird und somit jede Portion frisch ge- mahlen wird. Benutzen kann man aber auch handelsübliche Hand- oder Elektromühlen für den Hausgebrauch.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des perfekten Kaffees ist die Lagerung, verrät der CAFETIERO-Barista. „Sobald die Kaffeebohnen zu Kaffeemehl verarbeitet wurden, verliert der Kaffee an Aroma. Die Aromen gehen aber auch dann verloren, wenn der Kaffee zu warm gelagert wird. Öle werden frei, die als Geschmacksträger dienen, deshalb ist es wichtig, den Kaffee kühl und trocken zu lagern“, so Daniel Morales.
Wer sicher gehen möchte, dass sein Kaffee den richtigen Mahlgrad hat, kann sich in allen CAFETIERO-Läden die Kaffeebohnen mahlen lassen. So weiß man nicht nur wie lange die Bohnen haltbar sind, sondern wie und wann sie geröstet wurden. Diese Informationen finden Kaffeeliebhaber auf allen Kaffeeverpackungen der Stockheim-Gruppe und so ist Frische garantiert und macht den Kaffee zu einem vollendeten Genuss.