Medikamente und Lebensmittel

Essen beeinflusst Wirkung von Arzneien

Bei der Einnahme von Medikamenten ist es wichtig, neben den allgemeinen
Nebenwirkungen auch die Wechselwirkungen mit Lebensmitteln zu kennen. In
vielen gängigen Medikamenten sind Arzneiwirkstoffe enthalten, die mit
bestimmten Lebensmitteln reagieren und zu unerwünschten Begleiterscheinungen
wie Kopfschmerzen, Blutdruckanstieg oder Herzrasen führen können

Dr. med. Kristina Lickvers von der Central Krankenversicherung gibt deshalb
einen Überblick über die häufigsten Wirkungen, die Lebensmittel auf gängige
Medikamente haben können:
1. Antibiotika und Koffein: Während der Einnahme von Antibiotika ist es
ratsam, komplett auf den Konsum von koffeinhaltigen Getränken zu verzichten.
Das Koffein kann in Verbindung mit Antibiotika verstärkt zu
Erregungszuständen, Herzrasen und Schlafstörungen führen.

2. Antibiotika und Milchprodukte: Bestimmte Antibiotika (z.B. Tetracycline)
gehen eine Verbindung mit Kalzium ein. Die Wirkstoffe des Antibiotikums
können so nicht durch die Darmwand gelangen, um ins Blut aufgenommen zu
werden. Ihre Wirksamkeit wird damit ausgebremst. Kalziumhaltige Lebensmittel
wie Milch, Quark, Joghurt und Käse sollten daher zwei Stunden vor und nach
der Einnahme der Antibiotika nicht verzehrt werden.

3. Mittel zur Blutdrucksenkung, Arzneien gegen Allergien
(z.B. Antihistaminika), Schlafmittel in Verbindung mit Grapefruit:
Grapefruit kann den Abbau von Wirkstoffen hemmen und dadurch eine deutliche
Verstärkung der Wirkung hervorrufen wie beispielsweise extremer
Blutdruckabfall, Herzrasen und Schwindel bei blutdrucksenkenden Mitteln. Bei
Antihistaminika kann es unter anderem zu Leberfunktionsstörungen und in
seltenen Fällen auch zu Herzrhythmusstörungen kommen. In Verbindung mit
Schlafmitteln können Bewusstseins- und Orientierungsstörungen hervorgerufen
werden. Daher sollte man bei der Einnahme von blutdrucksenkenden Mitteln,
Antihistaminika und Schlafmitteln gänzlich auf Grapefruitsaft verzichten.

4. Schmerzmittel (z.B. Paracetamol) und ballaststoffreiche Nahrungsmittel:
Die Aufnahme von Schmerzmitteln im Dünndarm wird durch Ballaststoffe
verzögert und die Wirkung des Medikaments damit abgeschwächt.

5. Antidepressiva in Verbindung mit protein- und tyraminhaltigen
Lebensmitteln: Der Verzehr von protein- und tyraminhaltigen Lebensmitteln
wie Käse, Salami, Wein, Ananas oder Sauerkraut kann bei gleichzeitiger
Einnahme dieser Medikamente erhöhten Blutdruck sowie Kopfschmerzen bis hin
zu lebensgefährlichen Bluthochdruckkrisen und Hirnblutungen auslösen.

6. Blutverdünnende Medikamente (z.B. Marcumar) und Vitamin-K-haltige
Lebensmittel: Vitamin-K-haltiges Gemüse wie Brokkoli, Kopfsalat, Spinat und
Bohnen kann die Wirkung von blutverdünnenden Mitteln vermindern. Gleiches
gilt für Vitamin K in Nahrungsergänzungsmitteln. Die Folge: Es können sich
gefährliche Blutpfropfen bilden, und dies kann zu Thrombose (Verstopfung von
Blutgefäßen durch Blutgerinnsel) oder Schlaganfall führen.

Oft sind es nur wenige Details, auf die Patienten bei der Einnahme von
Medikamenten in Verbindung mit Lebensmitteln achten müssen. Diese können jedoch die Gesundheit und das allgemeine
Wohlbefinden entscheidend beeinflussen. Deshalb ist es wichtig, sich vorab
zu informieren und im Zweifel auch bei nicht verschreibungspflichtigen
Arzneimitteln den behandelnden Arzt oder den Apotheker zu befragen.
Grundsätzlich gilt für alle Medikamente: Niemals in Kombination mit Alkohol
einnehmen!

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