Die dritte Studie der Coop-Initiative «Ess-Trends im Fokus» liegt vor
Einfluss der Ernährung auf Gesundheit wird unterschätzt
Ernährung und Gesundheit stehen im engen Zusammenhang – dessen ist sich die
Mehrheit der Schweizer Bevölkerung gemäss den Ergebnissen der dritten Coop-Studie
«Ess-Trends im Fokus» bewusst. Während bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen nur wenige
den Zusammenhang in Frage stellen, so sind es bei Krebs immerhin 21 % der Schweizer
Bevölkerung, die einen Zusammenhang ausschliessen. Tatsache ist, dass durch eine
ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und Vermeidung von Übergewicht ein
Drittel aller Krebsfälle verhindert werden könnte.
Die Coop-Initiative «Ess-Trends im Fokus» untersucht regelmässig das Ernährungsverhalten
und -bewusstsein der Schweizer Bevölkerung. Die dritte Umfrage der Studienreihe behandelt
das Thema «Essen und Gesundheit» und ermittelt neben dem Wissen zum Thema auch den
gesundheitlichen Zustand der Schweizer Bevölkerung.
Unterschätzte Wirkung auf Diabetes Typ II und Krebs
72 % der Befragten messen der Ernährung einen grossen Einfluss auf Krankheiten bei. So wird
die Ernährung – zusammen mit Bewegung und dem Lebensstil insgesamt – richtigerweise an
zweiter Stelle nach dem Rauchen genannt. Besonders in der Vorbeugung von Übergewicht,
erhöhtem Cholesterin und Herz-Kreislauf-Krankheiten hat die Ernährung nach Meinung der
Befragten eine grosse Bedeutung, sie wird jedoch gemäss Fachexperten teilweise falsch
eingeschätzt. Beispielsweise wird der Einfluss der Ernährung bei Cholesterin und Osteoporose
eher überschätzt; bei Diabetes Typ II oder bei Krebs wird er klar unterschätzt. Nur knapp die
Hälfte sieht einen grossen Einfluss der Ernährung auf die Entstehung von Diabetes Typ II, bei
Krebs sind es nur 22 %. Die Entstehung von Diabetes Typ II steht jedoch in direktem
Zusammenhang mit Übergewicht, und ein Drittel aller Krebsfälle könnte durch eine
ausgewogene Ernährung sowie ausreichend Bewegung verhindert werden.
Ältere fühlen sich besser informiert als Junge
Jüngere Befragte sind weniger gut über sämtliche Krankheiten informiert als Personen im
mittleren und höheren Alter. Wesentlich besser informiert fühlt sich die Schweizer Bevölkerung
über die Bedeutung der Ernährung bei Herz-Kreislauf-Krankheiten und Cholesterin als bei
Osteoporose und Lebensmittelallergien. 76 % sind richtigerweise der Meinung, dass der Genuss
von tierischen Fetten das Risiko von Herz-Kreislauf-Krankheiten erhöht. Als weitere
Risikofaktoren werden gezuckerte Getränke und Salz genannt. Dagegen wird Fisch, Oliven- und
Rapsöl eine Verminderung des Risikos zugeschrieben. 58 % der Personen, die ihre Ernährung
bereits einmal (krankheitsbedingt) umgestellt haben, taten dies auf Empfehlung des Arztes.
Dabei werden meist weniger tierische Fette konsumiert und es wird auf eine fettarme Ernährung
geachtet. Eine weitere Massnahme ist das Essen von mehr Gemüse und Früchten und der
Verzicht auf Süssspeisen und Süssigkeiten.
Grosses Interesse an Prävention und Therapiemöglichkeiten
Rund 90 % der Befragten interessieren sich für Präventions- und Therapiemöglichkeiten durch
die Ernährung, und zwar deutlich mehr Frauen als Männer (58 % vs. 41 %). Obwohl viele über
den Einfluss der Ernährung auf Krankheiten Bescheid wissen, geben 62 % der Befragten an, an
einer Krankheit oder Risikokonstellation zu leiden, die mit der Ernährung in Zusammenhang
steht. Mit 26 % wurde Übergewicht am häufigsten genannt. Bereits die erste Coop-Studie
«Gesund essen: Einstellung, Wissen und Verhalten» zeigte, dass die Schweizer Bevölkerung
die Ernährungsempfehlungen zu einem grossen Teil kennt, diese aber nicht zwingend umsetzt.
Auch die Resultate der vorliegenden Studie zeigen, dass praktische Umsetzungstipps vermehrt
kommuniziert werden sollten.
Fachliche Unterstützung der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE
Die repräsentative Coop-Umfrage zum Ernährungsverhalten und -bewusstsein der Schweizer
Bevölkerung werden regelmässig durchgeführt und publiziert. Die Schweizerische Gesellschaft
für Ernährung SGE ( www.sge-ssn.ch ) begleitet das Projekt «Ess-Trends im Fokus» fachlich und
stellt sicher, dass es hohen ernährungswissenschaftlichen Ansprüchen genügt.
Alle Studienergebnisse sind publiziert unter www.coop.ch/esstrends
Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE