Karl H. Johner hat keinen Respekt vor Traditionen. Er geht immer ein volles Risiko ein.
Der Winzer aus Bischoffingen hat in seinem Leben vieles ausprobiert – sei es in England, Neuseeland oder in seiner badischen Heimat. Zehn Jahre lang leistete er önologische Entwicklungshilfe auf Lamberhurst Vineyards in Kent/England. Dann kehrte er 1985 zurück an den Kaiserstuhl und baute sein eigenes Weingut auf.
Von Beginn an setzte er auf die kleinen französischen Eichenfässer, welche damals noch keineswegs an der Tagesordnung bei den deutschen Winzern waren. Alle Weine – vom hochedlen Spätburgunder bis hin zum einfachen Müller-Thurgau – baute er in Barriques aus. Schnell erregte Johner Aufsehen mit seinen Kollektionen. Vor allem sein Spätburgunder SJ gehört heute zu den besten Rotweinen Deutschlands.
Um die Absurditäten des deutschen Weingesetzes und die Lagendiskussionen schert er sich wenig. Er füllt seine Weine schlicht als Tafelweine ab. Mittlerweile ist ihm sein kleines Baden nicht mehr groß genug. Seit 1998 ist er auch in Neuseeland aktiv. Im Wairarapa Tal baut er zusammen mit seinem Sohn Patrick ein neues Weingut auf. So einer wie Johner kommt halt überall zurecht. Frank Elstner stellt den Wein-Globetrotter aus Bischoffingen, sein Weingut und seine badische Heimat vor.
insPlus, Sonntag, 21.05.06, 2. Teil 16:00 – 16:30 Uhr