Istanbul lockt mit Kultur und Lebensgefühl- Stadtteile „Eminönü“ und „Fatih“ erzählen jahrhundertealte Geschichte
Kulturelles Erbe und modernes Lebensgefühl
– all das bietet Istanbul. Wer die pulsierende Kulturhauptstadt 2010
besucht, sollte unbedingt einen Abstecher in die historischen Stadtteile
Eminönü und Fatih machen. Dort finden sich die berühmtesten und
traditionsreichsten Bauwerke der türkischen Millionenmetropole am
Bosporus.
In Eminönü herrscht tagsüber geschäftiges Treiben. Der Bezirk liegt im
Bereich der ältesten Siedlung von Byzantion und wurde im 7. Jahrhundert
vor Christus gegründet. Byzantion (Byzanz) war eine von Griechen
gegründete Koloniestadt, die man auch unter dem Namen „Konstantinopel“
kennt. Geografisch gesehen war Byzantion eine Halbinsel, an deren Spitze
heute Eminönü liegt.
Da der Stadtteil die einzige Autofähre über den Bosporus anbietet,
kommen täglich tausende Menschen, um mit der Fähre überzusetzen.
Untertags wird Eminönü von Geschäftsleuten, Lieferanten und Touristen
bevölkert, während es in der Nacht im Stadtteil sehr ruhig wird. Es
leben ungefähr 30.000 Menschen in Eminönü, doch tagsüber strömen bis zu
zwei Millionen in das Viertel.
Die bekanntesten Sehenswürdigkeiten sind die Hagia Sophia, die Blaue
Moschee oder der Topkapi Palast. Die Hagia Sophia war früher eine
griechische Kathedrale, dann eine Moschee. Inzwischen ist sie ein
Museum. Bekannt ist die Hagia Sophia vor allem für ihren massiven Dom,
der die byzantinische Bauweise eindrucksvoll widerspiegelt. Mehr als 500
Jahre lang war sie Vorbild für neu entstehende Moscheen, u.a. auch für
die Blaue Moschee. Von Sultan Ahmed I. erbaut ist die Moschee eines der
meistbesuchten Wahrzeichen der Stadt.
Fürstliche Residenz – der Topkapi Palast
Der Palast war der Hauptsitz der Sultane zwischen 1465 und 1853, in dem
man sich zu Staatsempfängen und königlichen Soirees traf. Gegen Ende des
17. Jahrhunderts verlor der Palast jedoch an Bedeutung, da es die
Herrscher in ihre neuen Paläste entlang des Bosporus zog. Heute ist der
Palast eine der wichtigsten touristischen Attraktionen in Istanbul und
zählt zu den reichsten Museen der Welt. Kostbares Porzellan, wertvolle
alte Waffen, Juwelen und erlesener Schmuck, Miniaturmalereien und
Kalligraphien aus dem Besitz der ehemaligen Sultane werden hier
ausgestellt. Ebenso sehenswert wie das Museum ist der Harem. Der
ehemalige Aufenthaltsort der Frauen, der schwarzen Eunuchen und der
jüngeren Prinzen ist ein regelrechtes Labyrinth von Durchgangswegen,
Zwischenhöfen und kleinen Gärten.
Zauberhafte Altstadt
Bei einem Rundgang durch die Altstadt sollte man unbedingt
Zwischenstopps einplanen. Zum einen lohnt sich der Besuch des
Sultanahmet Platzes vor der Blauen Moschee, einst das byzantinische
Hippodrom: Schauplatz für sportliche Spiele und das Zentrum des
öffentlichen Lebens. Auf dem Weg, der die Hagia Sophia und den Beyazit
Platz miteinander verbindet, erlebt der Besucher viele Relikte des alten
Byzanz. Hier liegt auch die Süleymaniye Moschee, die gemeinhin als
„schönste und vollkommenste“ Istanbuls gilt.
Gemütliches Einkaufen
Auch der Einkaufslust kann man in Eminönü frönen. Der „Überdachte Basar“
und der „Ägyptische Basar“ öffnen ihre Tore (sechs Tage in der Woche,
außer sonntags) für interessierte Besucher. Besonders an den Wochenenden
sind alle Basare des Viertels ein Anziehungspunkt und die Menschen
kommen zusammen, um zu feilschen und zu plaudern. Klassische Boutiquen
oder große Einkaufszentren sind im Stadtbild Eminönüs nicht zu finden.
Tausende kleine Geschäfte und Stände in den Straßen prägen das
Stadtbild. Jeder noch so kleine Zentimeter wird zum Verkaufsplatz
umfunkioniert.
Fatih – das „wahre“ Istanbul
Dieses Viertel liegt im Herzen der Millionenmetropole. Es ist das
älteste Viertel der Stadt und wird daher oft das „wahre“ oder „erste“
Istanbul genannt. Eminönü war früher einmal ein Stadtviertel von Fatih.
Heute werden die Stadtteile durch den Atatürk Bulvari verbunden. Die
Straße wird von einem im 4. Jahrhundert erbauten Valens-Aquädukt
(Namensgeber ist der römische Kaiser Valens) geprägt, mit dem früher die
Wasserversorgung der gesamten Stadt sichergestellt wurde. Fatih ist auch
die Heimat der ersten berühmten osmanischen Moschee in Istanbul: die
Fatih Moschee wurde einst auf den Ruinen einer Kirche erbaut, die durch
Erdbeben und Kriege zerstört wurde. In der Fatih Moschee entstand auch
eine der ersten Gebetsschulen. Ab dem 18. Jahrhundert wuchs Istanbul
über die Mauern Fatihs hinaus, und viele der damaligen Holzhäuser wurden
durch moderne Bauten ersetzt. Heute gibt es nur mehr wenige der
ursprünglichen Gebäude, obwohl bis in die 60er Jahre des 20.
Jahrhunderts hinein gezielt Holzhäuser gebaut wurden.
Vielfalt im historischen Zentrum
Mittlerweile zählt Fatih zu den größten Vierteln Istanbuls und hat seine
eigenen faszinierenden Stadtteile: Aksaray, Findikzade, Capa oder Vatan
Caddesi. Schauspiel wird in Fatih hochgeschätzt. Der Stadtteil hat den
Ruf als das Theaterviertel Istanbuls: Vor allem das berühmte Resat Nuri
Sahnesi Theater ist einen Abstecher wert. Fatih ist aber auch religiöser
Mittelpunkt der Stadt, in dem man den kulturellen Reichtum der Metropole
hautnah erleben kann.
Weitere Informationen auf der Homepage
http://www.goturkey.com .