Als Königliches Gemüse wird der Spargel auch oft bezeichnet und sogar aphrodisierende
Wirkung wird ihm seit langem nachgesagt.
Tatsächlich enthält er Provitamin A, Vitamine B2, B12, C, E sowie Folsäure, Phosphor, Kalzium und Zink und ist damit ein sehr gesundes Lebensmittel. Schon Sonnenkönig Ludwig XIV. bevorzugte ihn vor anderen Gemüsen. Als erste genossen ihn die Griechen vor etwa 2500 Jahren, aber hauptsächlich als Arzneimittel. Der griechische Name “asparagos” bedeutet “Stiel” oder ”junger Trieb”. Spargel war schon zu Zeiten der Römer ein teures Produkt und dadurch ein Politikum. Es ist bekannt, dass der römische Kaiser Diokletian
im Jahre 304 den Spargelpreis per Erlass regeln musste. Heute ist er hauptsächlich
deswegen teuer, weil er pflege- und arbeitsintensiv ist.
Es gibt etwa 100 Arten Spargel weltweit,
nicht alle davon werden zum Essen gezüchtet, manche dienen auch einfach zur Zierde. Die Spargelpflanze wächst über 30 Zentimeter tief im Erdboden und treibt im Frühjahr eine Sprosse aus. Die Erntezeit beginnt jährlich im April und endet traditionell
am Johannistag, dem 24. Juni.
In Deutschland ist der weiße Spargel nach wie vor am beliebtesten, allerdings holt der grüne Spargel von Jahr zu Jahr auf. Da der Anbau und die Ernte von grünem
Spargel nicht ganz so aufwändig ist, wird er zu niedrigeren Preisen angeboten. Im Gegensatz zum weißen wächst Grünspargel
über der Erde. Daher bekommt er Sonnenlicht und wird durch Chlorophyll grün. Deswegen enthält er mehr Vitamin C und Karotin. Vom Geschmack her ist er etwas herzhafter, er muss nicht geschält werden und die Kochzeit ist deutlich kürzer.
Frischen Spargel erkennen Hobbyköche
an den fest geschlossenen Spitzen, der Festigkeit und einem gleichmäßigen Durchmesser der Stangen. Die Spargelenden
sollten nicht ausgetrocknet sein. Spargel schmeckt bitter, wenn er zu dicht am Wurzelstock gestochen wird, was bei hoher Qualität nicht vorkommen sollte. Obwohl die meisten Menschen gekochten Spargel bevorzugen, ist es möglich Spargel roh zu essen, das Aroma geht so allerdings verloren. Die im Spargel enthaltene Asparaginsäure
entfaltet nämlich erst durch das Kochen ihren typischen Geschmack. Benutzt man zum Garen einen speziellen Siebeinsatz für Gemüse, bleiben die Vitamine
und Mineralstoff erhalten. Figurbewusste
Esser dürfen sich freuen: Spargel besteht zu etwa 93 Prozent aus Wasser und hat daher nur rund 20 Kalorien pro 100 Gramm. Außerdem wirkt die Asparaginsäure
entschlackend, entwässernd, harntreibend
und regt die Nierentätigkeit an.
In Deutschland liegen die größten Anbaugebiete
für Spargel in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Brandenburg, Bayern,
Hessen und Baden Württemberg. Die gesamte Erntemenge beträgt jährlich
mehr als 50.000 Tonnen. Damit hat sich Spargel zum wichtigsten Gemüse im deutschen Anbau entwickelt. Lange Transportwege, Unterbrechungen bei der Kühlung und zu hohe Kühltemperaturen mindern die Qualität von Spargel rasch. Importware aus südlichen Ländern wird daher nie so frisch auf den Tisch kommen wie heimische Ware.
In vielen Städten wird das „königliche Gemüse“ an besonderen Ständen verkauft, die dort nur zur Spargelsaison zu finden sind. Besonders frisch wird der Spargel auch in Hofläden sowie auf Wochenmärkten
verkauft.
Spargelfeste
Das Lampertheimer Spargelfest ist seit über 50 Jahren das größte Volksfest in Südhessen. Es findet am zweiten Wochenende
im Juni von Samstag bis Montag in der Lampertheimer Innenstadt mit vielen künstlerischen und kulinarischen Angeboten,
Live-Musik an mehreren Orten und verkaufsoffenem Sonntag statt.
Das Aukruger Spargelfest wird am 1. Juni inmitten des Naturparks Aukrug in Schleswig-
Holstein, einer herrlichen Naturlandschaft
mit sanften Hügeln und Wäldern Seen und Mooren, veranstaltet. Die Aukruger Vereine und Betriebe sorgen für viele Attraktionen
rund um das beliebte Gemüse.
Das Spargelfest in Beelitz vom 30. Mai bis 1. Juni 2008 mit Bühnenprogramm, Handel
und Handwerk, großem Festzelt und Schaustellerpark ist ein Höhepunkt jeder Spargelsaison im Raum Berlin-Brandenburg.
Es findet längst bundesweit Beachtung.
Besonders interessant ist der neugestaltete
Mühlenhof der Beelitzer Bockwindmühle
vor den Toren der Stadt und das Spargelmuseum Beelitz im Ortsteil Schlunkendorf.